Viererpokal: Bünde qualifiziert sich für die Finalrunde

Viererpokal: Bünde qualifziert sich für die Finalrunde

 18.06.2023:
Die Vorbereitung zur Zwischenrunde im NRW-Viererpokal begann bereits am Samstag um 7 Uhr.
Bei den sonnigen Temperaturen wurde im Spiellokal schonmal gelüftet.
Als Ausrichter hatten wir den Zweitligaaufsteiger aus Lieme (nochmals Glückwünsch zu dem super Erfolg!),
die SF Brackel (dritte Liga) und den SC Gronau (Regionalliga) zu Gast.

Jedes Mal erhoffen wir uns bei der Auslosung am Samstag ein gutes und machbares Los.
Doch jedes Mal ist es ein großer Brocken.
Wir haben schon jeden von uns das Los ziehen lassen - immer mit dem gleichen Ergebnis.
Vielleicht ist die Lösung so nah und einfach: Es gibt einfach keine einfachen Gegner.

Lieme gegen Bünde und Gronau gegen Brackel - so lauteten die Paarungen am Samstag.
Also wieder den nominell schwersten Gegner für uns.

Wir spielten mit Carsten Pieper-Emden, Pascal Brunke, Reiner Gudath und Ralf Danielmeier.
Der gewohnt angenehme und souveräne Schiedsrichter Dirk Husemann gab die Bretter pünktlich frei.
Es dauerte dann ca. vier Stunden bis zur ersten Entscheidung.
Carsten stand schlechter und hatte dann plötzlich die Chance auf Ausgleich.

Carsten mit Weiß am Zug:

Auf 36. Txe7 darf Schwarz den Turm nicht schlagen, sonst schlägt Weiß den Läufer und greift König und Turm an.

36. ... Dd4 ist einer der Züge für Schwarz, die der Computer als ausgeglichen bewertet.

Die Taktik übersahen jedoch beide Seiten und kurz danach stand es 1:0 für Lieme.


Den Ausgleich erspielte Pascal.

Im Mittelspiel gewann er einen Bauern. Dieser Bauer war dann im Endspiel entscheidend für den Sieg.


Pascal mit Schwarz am Zug:

46. ... Tb5+ mit der Drohung Th5 brachte den Sieg.


Die folgende Stellung ist aus der Partie von Reiner (Schwarz).

Wie auch immer es Reiner geschafft hat, überhaupt bis hierhin zu überleben.

Nach 34. dxe5 steht Weiß mit +4,6 klar auf Gewinn. Es folgte jedoch Se6 und die Stellung ist ausgeglichen.


Lange Zeit sah es wie erwähnt bei Reiner nach einer Niederlage aus.

Er verteidigte sich zäh und als sich die Chance auf Ausgleich ergab (Diagramm), war er da.

Damit nicht genug, nach einem Fehler seiner Gegnerin konnte er Material und somit die Partie gewinnen.

Damit konnten wir kurz nach dem Ausgleich sogar in Führung gehen.

 

Für ein Weiterkommen von Lieme hätte der Gegner von Ralf gewinnen müssen.

Ralf (Weiß) konnte in der folgenden Stellung einen zweiten Bauern gewinnen:

Als das 2:1 fiel, war die Diagrammstellung schon einige Züge weiter.

Bei dem Springerendspiel mit zwei Mehrbauern für den Neu-Alt-Bünder (Willkommen zurück - der Pokal hat auch beim Schach seine eigenen Gesetzte - diese machten es möglich, dass Ralf spielen konnte), gab der Liemer auf.

Mit dem etwas glücklichen 3:1 für Bünde ging es am Sonntag....

...gegen wen eigentlich?


Brackel sah gegen Gronau schon wie der sichere Sieger aus. 2:1-Führung und ein Turmendspiel, welches höchstwahrscheinlich remis ausgehen sollte. Allerding konnte Gronau die Partie für sich entscheiden und mit dem 2:2 musste die Berliner Wertung entscheiden. Da auch die unentschieden war, musste die Entscheidung im Blitzschach fallen. Und dort setzten sich die Brackler - auch erst nach Berliner Wertung - durch.


Am Sonntag wurde natürlich wieder früh gelüftet und es war noch etwas wärmer als am Vortag.

Brackel hatte eine stärkere Aufstellung am Sonntag aufgeboten. Die Bretter eins und zwei waren neu und die beiden Spitzenbretter von Samstag spielten am dritten und vierten Brett.

Wir tauschten an dritten und vierten Brett und spielten mit Carsten Pieper-Emden, Pascal Brunke, Christian Brunke und Benjamin Moradi Kahlou.

Alle Partien waren sehr umkämpft.


Pascal hatte bereits früh einen großen Vorteil erspielt, die Partie kippte jedoch und plötzlich hatte sein Gegenüber einen kleinen Vorteil.

Doch dann die entscheidende Wendung zu Gunsten von Bünde:

Nach 32. ... Lf6 konnte Pascal 33. Tg6 spielen.

Die Fesselung des Läufers mit der Drohung Ld4 und der zweiten Drohung Txf6 (König und Turm stehen in der Läuferdiagonalen) waren zu viel für die schwarze Stellung.

1:0 für Bünde.


Benjamin spielte mit den schwarzen Steinen. Sein Gegner verbrauchte sehr viel Zeit...

...und da unterlief ihm bei der schwierigen Verteidigung gegen die weit vorgerückten Zentrumsbauern der entscheidende Fehler.

Es folgte 28. ... e3 29. c5 exf2+ 30. Kxf2 Tf6+ mit Turmgewinn und die 2:0-Führung.


Christian hätte mit Weiß alles klar machen können.

Den Qualitätsgewinn ließ er aus, da er die mögliche Variante falsch eingeschätzt hat.

22. Lxh7+ sieht logisch aus. Es könnte folgen 22. ... Kxh7 23. Dc2+ g6 24. Txc8 Txc8 25. Dxc8 und dann hätte man sehen müssen, dass auf 25. ... Lc5 (der Springer auf d4 hängt) Td3 gewinnbringend ist. Oder Alternativ auf 25. ... Dxb2 26. De8 gewinnt.

Seine gespielte Variante war dann die falsche Idee und Brackel konnte auf 2:1 verkürzen.


Es lag jetzt an Carsten, für das Weiterkommen musste er seine Partie remis halten.

Bei einem 2:2 wäre die Berliner Wertung gegen uns ausgefallen.

Am Spitzenbrett hatte er mit Schwarz ein passives Endspiel zu verteidigen.

Diese Stellung war nach 52 Zügen auf dem Brett.

Springer d5 oder f5, den Bauern auf h5 angreifen oder die Drohung Sxb6. Keine einfache Stellung.

Carsten verteidigte sich gewohnt umsichtig und zuverlässig und nach 85 Zügen und fast sechs Stunden Spielzeit stand mit seinem Remis der knappe 2,5:1,5-Sieg fest.


Zum zweiten Mal in Folge haben wir uns für die Finalrunde qualifiziert. Eine tolle Leistung!

Am 19. und 20.08. geht es dann um die Qualifikation zur Bundesebene.

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