NRW-Liga: 5:3-Sieg nach 1:3-Rückstand
NRW-Liga: 5:3-Sieg nach 1:3-Rückstand
Obwohl Köln einige Stammspieler ersetzen musste, sollte dieser dritte Spieltag eine knappe Kiste werden.
Über drei Stunde dauerte es, bis es unter der Leitung von Schiedsrichter Christian Jackl die erste Entscheidung gab.
Das war für die zahlreichen Kiebitze natürlich gut, denn es gab viel zu sehen.
Die erste entschiedene Partie war bei Lisa Sickmann.
Lisa spielte gewohnt offensiv und konnte in dieser Stellung ihre große Stärke bei Kombinationen zeigen:
25. Zug, Lisa mit Weiß ist am Zug

25. Th8+ Kxh8
26. Th1 Kg7
27. Dh7+ Kf6
28. Se4+ Ke5
29. Th5+ f5
30. Txf5 Lxf5
31. Dxf5+ Kd4
32. c3+
Toll gesehen!
Und in dieser Stellung gab Schwarz auf:

Auch Maurice Gulatz hat sich eine bessere Stellung erarbeitet.
22. Zug. Weiß (Maurice) ist dran:

Maurice zog hier, im 22. Zug Th3.
Der Computer möchte gerne a4 sehen und sieht Weiß damit schon 2,6 Punkte im Vorteil – schwer zu sehen.
Nach Th3 steht es ausgeglichen, doch die Partie kippte zugunsten von Schwarz und Maurice musste aufgeben.
Die Führung für Köln gab es am Brett von Benjamin Moradi Kahlou.
Früh musste Benjamin eine Qualität geben, bekam zwar zwei Bauern dafür, aber kein gutes Spiel.
Damit stand es 2:1 für Köln.
Sogar auf 3:1 konnte Köln die Führung ausbauen, denn Thomas Nordsieck stand früh in der Partie unter Druck und musste die Dame gegen Turm und Leichtfigur gegen. Leider konnte Thomas damit keine Festung errichten und verlor die Partie.
Beim Blick auf die übrigen Bretter konnte man auf ein Mannschaftsremis hoffen.
Pascal Brunke und Carsten Pieper-Emden hatten sich jeweils einen Mehrbauern erspielt. Christian hatte eine Qualität gegeben und starke Bauern am Damenflügel und Boris hatte eine Qualität weniger und stand auf Verlust.
Der Beginn der Aufholjagd gelang Christian Brunke.
Nachdem er kurz zuvor Glück hatte, dass Weiß einen Bauerngewinn übersah, ließ er sich hier nicht zweimal bitten und gab mit Tbxc6 die Qualität (33. Zug, Schwarz am Zug):

Allerdings ließ er seinen Gegenüber aus einer +4-Stellung für Schwarz noch in den Ausgleich entkommen.
Direkt nach der Zeitkontrolle, spielt Weiß Tf2.
Nach 41. … Tc5+ gab Weiß auf.
Der Computer gibt den schwarzen Vorteil aber nur mit 0,15 Punkten an:

Wie erwähnt hatte Carsten zu dem Zeitpunkt einen Bauern mehr.
Sein Gegner hatte viel zeit verbraucht und teilweise mit nur zwei Sekunden auf der Uhr den Zug ausgeführt.
Der Bauerngewinn war hier, im 21. Zug zog sein Gegner mit Weiß f4:

Mit 21. … Lxc3 22. Txc3 Sf6 ist der Bauer weg.
Als dann Weiß mit einer Springergabel den Turm einstellt, stand es 3:3-Unentschieden.
Pascal und Boris spielten noch.
Pascal hatte diese Stellung:
Schwarz (25. Zug) ist am Zug – eine Kombination mit einem seltenen Schönheitswert:

25. … Sa4!! – den Zug hat Pascal gerechnet.
26. bxa4 Sxd4 – es droht u.a. Lxa4 und Weiß kann aufgeben.
Anstelle von 26. bxa4 hat Pascal für Weiß folgendes gerechnet:
26. Lf3 Sb2+
27. Kc2 Sxe5+
28. Kxb2 und dann die Variante verworfen, da er 28. … Sd3+ nicht gesehen hat.
Schade, eine grandiose Variante.
Es reichte trotzdem zum Sieg (Sa4 kam später noch), denn er konnte einen Bauern gewinnen, Figuren abtauschen und als der zweite Bauer fiel, gab Weiß auf.
Plötzlich waren wir mit 4:3 in Führung.
Die Gäste aus Köln ahnten böses, denn auch an den beiden ersten Spieltagen führten die Kölner mit 3:1 und verloren jeweils mit 3,5:4,5.
Jetzt lag es an Boris, das für uns so wichtige Unentschieden für den Bünder Mannschaftssieg zu sichern.
Boris opferte im Mittelspiel einen Springer und stand auf Gewinn, hat dann jedoch einen Königszug seines Gegners übersehen und die Partie kippte.
Das Endspiel mit einer Qualität und einem Bauern weniger war dann klar verloren.
Boris hat Weiß (Schwarz am Zug, 41. Zug) und der Computer zeigt -5 an:

Aber solche „Nebensächlichkeiten“ stören Boris nicht.
Nur fünf Züge später steht es so (Weiß am Zug):

Mit Sg5 droht Weiß Matt auf h7, zudem droht mit Sf2+ ein Turmgewinn und ganz wichtig: Die Dame auf e4 deckt die schwarze Mattdrohung auf g2, das hat Schwarz vermutlich übersehen.
Schwarz musste mit Dxg2+ den Turm opfern, die Partie dauerte dann noch ca. 20 Züge, aber Boris ließ sich die Butter nicht mehr vom Brot nehmen.
Glücklich mit 5:3 gewonnen – damit haben wir uns für die 3:5-Auftaktniederlage aus der letzten Saison revanchieren können.
Bis zum nächsten Spieltag gibt es sechs Wochen Pause.
Am 21.12. empfangen wir in Bünde den DJK Aachen.