Nachruf zum Tod von Karl-Heinz Budt

Nachruf zum Tod von Karl-Heinz Budt

Am 2. Weihnachtstag 2023 haben wir die Information bekommen, das unser langjähriges Ehrenvereinsmitglied Karl-Heinz Budt verstorben ist. Aufgrund der vielen Verdienste die Karl-Heinz für unseren Verein, aber auch für den Schachbezirk Porta und darüber hinaus geleistet hat möchten wir ihn im Rahmen dieses Nachrufes würdig verabschieden.

Im Jahre 1960 entstand im Bünder Schachverein eine erste Jugendgruppe die für Aufsehen sorgte. Einer dieser jungen Schachspieler ist unter anderem Karl-Heinz gewesen. Von da an ist seine „Schach-Geschichte“ auch eng mit unserem Verein verbunden, was damit zu tun hat, das er über viele Jahre verschiedene Ämter im Verein wahrgenommen hat. Für ihn ist es damals trotz seines jungen Alters von 26-Jahren kein Problem gewesen 1968 die Funktion des 1. Vorsitzenden zu übernehmen, da diese Position kurzfristig vakant gewesen ist. Diese Funktion bekleidete er mit viel Hingabe bis 1971, musste sie dann aber aufgrund der beruflichen Belastung erstmal wieder abgeben.

Wer Karl-Heinz aber kennen gelernt hat weiß, das er Dinge immer gerne vernünftig zu Ende gebracht hat und somit war diese Mission für ihn noch nicht erledigt. Im Jahre 1973 erklärte er sich erneut bereit das Amt zu übernehmen und das trotz der weiterhin bestehenden beruflichen Belastung. Dies zeigt, wie wichtig ihm das Vereinsleben und der Schachsport gewesen sind. Bis ins Jahr 1978 entwickelte er mit seinen Vorstandskollegen den Verein weiter und aus dieser Zeit stammen auch viele von den heute noch aktiven und sehr guten Schachspielern unseres Vereins.

In all den Jahren hat er wiederholt die internen Turniere wie die Vereins-, Stadtmeisterschaft gewonnen und auch den Titel Blitzmeister ergattert. Mit Übergang in die verdiente Pension widmete er sich wieder verstärkt im Schach und das natürlich wieder mit Funktion. Er nahm über viele Jahre die Funktion des Seniorenbeauftragten für den Schachbezirk Porta wahr und gewann selber über 10-Mal das Seniorenturnier. Den letzten Titel erkämpfte er sich im Jahre 2016. Darüber hinaus hat er an vielen Turnieren über die Bünder Grenzen hinaus teilgenommen, was häufig dann später auch mit einem Urlaub mit der Frau verbunden gewesen ist. Mit seiner Erfahrung und seiner unglaublichen Leidenschaft für den Schachsport hat er viele Jahre auch im Hintergrund unseres Vereins/ unserem Bezirk dort unterstützt, wo sein Wirken gewünscht gewesen ist.

Anfang der 90er Jahre wurde im Ortsteil Kirchlengern die Schachgemeinschaft Kirchlengern gegründet, was für Karl-Heinz bedeutet hat, diesen Verein bei seiner Gründung zu unterstützen, schließlich war es der erste Schachverein in seinem Heimatort. 

Für uns als Bünder Schachverein bedeutete dies, dass wir ein starkes, aktives Mitglied verloren haben und wir in den Folgejahren häufig die Konstellation im Ligabetrieb gehabt haben, dass Karl-Heinz gegen einen von uns angetreten ist. Ein gesunder Ehrgeiz zum Siegen entstand damit auf beiden Seiten, welcher aber nie zum Bruch zwischen dem Bünder Schachverein und Karl-Heinz geführt hat. Stattdessen wurde seine Entscheidung respektiert schließlich sind seine Verdienste für unseren Verein von großer Relevanz gewesen. In einer seiner letzten Mails konnte man noch einmal die Verbundenheit zu unserem Verein und dem Verein aus Kirchlengern heraushören, was zeigt, wie er weiterhin das Schachleben in beiden Vereinen verfolgt hat. Selber musste er aufgrund seiner Erkrankung nach Osnabrück ziehen und fand dort mit dem SV Hellern einen Verein, der es ihm ermöglicht hat Schach an den Vereinsabenden zu spielen. Ohne Schach ging bei Karl-Heinz nichts oder anders, es gab nichts was diese Leidenschaft hätte bremsen können.

Wer das Bünder Vereinsleben kennt weiß auch, dass das Skat spielen über Jahre ein gepflegter Brauch am späten Abend im Spiellokal gewesen ist. Die Steine zur Seite, das Bier und die Karten auf den Tisch. Daraus resultierend gehörte es auch zur Tradition, das es zur Weihnachtszeit immer ein offenes Skatturnier im Bünder Spiellokal gegeben hat an dem auch Karl-Heinz Budt sein Können unter Beweis stellte. Auch hier erlang er bei einem der Turniere den Gesamtsieg was bedeutete, das die Gans zu Weihnachten gesichert war.

Einer seiner unzähligen schachlichen Höhepunkte war sicherlich der Sieg gegen Robert James „Bobby“ Fischer. Kurz vor der Schacholympiade 1970 in Siegen gewann Karl-Heinz bei einer Simultanveranstaltung mit Schwarz gegen das Schachgenie. Erst vor wenigen Jahren wurden die vollständigen Notationen wiedergefunden und veröffentlicht. Karl-Heinz hat uns seine sehenswerte Partie, umringt von einer großen Menschentraube, stolz präsentiert.

Mit seinem Umzug nach Osnabrück wollten wir ihm noch zu Lebzeiten für seine geleistete Arbeit Danke sagen und haben ihn zum Ehrenmitglied der SG Bünde 1945 ernannt. Auch für uns war es wichtig die Verbundenheit, trotz der Entfernung, zu ihm auch seitens des Vereins ganz offen zu zeigen. 

Der Schachbund NRW hat ihm vor einigen Jahren ebenfalls noch den Ehrenbrief für 50-Jahre Mitgliedschaft übermittelt was zeigt, das Schach in seinen gut 80- Lebensjahren immer eine wesentliche Rolle in seinem Leben gespielt hat.

In den letzten Jahren konnte er aufgrund seiner Erkrankung seinen Lieblingssport nicht mehr so ausüben, wie er es gerne getan hätte. Aber, wenn es die Möglichkeit gab, war er zwischendurch immer mal wieder vor Ort und bis zum Schluss hat er bei allen Mitgliedern/ innen eine riesengroße Akzeptanz genossen. Diese Akzeptanz war nicht nur auf ihn als Schachspieler begrenzt, sondern bezog sich auch auf den Menschen Karl-Heinz Budt. 

Karl-Heinz war immer ansprechbar und hat viele von uns von seinem Wissen teilhaben lassen. Sein Ziel ist immer gewesen Menschen für den Schachsport zu motivieren und sie, wenn sie denn wollten, groß zu machen.

Mit Karl-Heinz verlieren wir einen tollen Schachspieler, einen großartigen Menschen und einen sehr guten Freund. Wir werden Dich immer in würdiger Erinnerung behalten und sind stolz auf die Zeit, die wir mit Dir verbringen durften. 

Deine Schachgemeinschaft Bünde 


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