NRW-Liga: Bünde schlägt Lieme mit 5:3
NRW-Liga: Bünde schlägt Lieme mit 5:3
Da Lisa Sickmann bei der U16-WM in Albanien mitspielt (Viel Erfolg!), hatten wir einen Verlegungsgrund gehabt.
Zudem gab es eine Terminüberschneidung von Bünde II für das schwere Auswärtsspiel in Lippstadt.
Gute Alternativtermine konnten wir allerdings nicht ausmachen, sodass wir uns gegen eine Verlegung entschieden haben.
Als dann die Anfrage aus Lieme betreffend einer Verlegung kam (lieber OWL-Spielleiter: NRW hätte sogar eine Verlegung bis in den Januar gestattet - ein gutes Beispiel im Sinne des Sports, wo sich OWL auch eine Scheibe von abschneiden kann), haben wir das erneut diskutiert, aber auch hier gab es keine guten Alternativen.
Damit blieb es beim 05.10.
Zu unserem Glück konnte einer unserer Stammspieler doch noch spielen, wir hatten schon Ersatz aus der zweiten Mannschaft verpflichtet.
Dann eine krankheitsbedingte Absage und auch der ursprünglich mal vorgesehene Ersatzspieler war erkrankt.
Was für ein Aufwand und dabei hatten die Partien noch gar nicht begonnen.
Trotzdem standen sich zwei starke Mannschaften gegenüber, Lieme hatte an den vorderen Brettern Elo-Vorteile, Bünde an den hinteren Brettern.
Die ersten zwei Stunden passierte nicht viel, die Stellungen waren im Wesentlichen recht ausgeglichen.
Und dann der taktische Schlag von Maurice Gulatz.
Maurice mit Schwarz ist hier am Zug:

13. … Sxf2!!
14. Kxf2 Dh4+
15. Ke3 Lxd4+
16. Kxd4 Df2+
17. Le3 c5+
18. Kd3
Maurice hatte jetzt diese Stellung auf dem Brett:

Uns spielte weiter mit:
18. … Se5+
19. Kd2 Sxc4+
20. Kc1 Sxe3
21. Dd2 Sxd1+
Eine Qualität und einen Bauern mehr, zudem eine super Stellung.
Wenige Züge später gab Weiß auf.
Eine tolle Kombination hat uns in Führung gebracht!
In ausgeglichener Stellung gab Christian Brunke seine Partie dann Remis, allerdings stand Pascal Brunke am Spitzenbrett da bereits auf Verlust.
Er geriet in eine passive Stellung, spielte lange Zeit fehlerlos und übersah dann einen Zug.
Das kostete eine Figur und die Partie.
Im Großen und Ganzen sah es aber ganz ordentlich aus.
Thomas Nordsieck hatte zwar einen Minusbauern, aber das Läuferpaar und eine Stellung, wo man sicherlich auf ein Remis hoffen konnte.
Der Gegner von Boris Brosig hatte einen Bauern geopfert und Boris ließ einfach kein Gegenspiel zu.
Bei Carsten Pieper-Emden stand es ausgeglichen, aber kneten kann Carsten – da bestand Hoffnung.
Und bei Ilija Kettler hatte sich die Eröffnung mit „offenem Visier“ beruhigt und die gegnerischen Bauern am Damenflügel waren vielleicht nicht die besten.
Zuletzt die Partie von Jannis Altenbernd, da sollte sich die Stellung Ausgleichsbereich befinden, allerdings hatte Jannis nur noch sehr wenig Restbedenkzeit.
Ein 4:4 oder ein knapper Sieg schien also im Bereich des Möglichen.
Die Hoffnung auf einen Sieg von Carsten zerschlug sich, denn der Gegner machte einfach keinen Fehler.
Somit stand ein Remis auf dem Ergebniszettel.
Besser machte es Boris, der souverän seine Figurenstellung verbesserte und seinen Gegner damit zur Aufgabe bringen konnte.
Diese Führung setzte die Liemer natürlich unter Druck, um mindestens ein Mannschaftsremis zu erreichen.
Jannis hatte zum Ende noch einmal Glück, die Computerbewertung schlägt auf einmal deutlich in Richtung seines Gegners aus, diese Ungenauigkeit blieb jedoch unbestraft und das Läufer-Turm-Endspiel mit ungleichfarbigen Läufern war dann Remis.
Es spielten noch Ilija und Thomas.
Ilija hatte zwischenzeitlich einen Bauern weniger und Thomas musste sich einem Angriff gegen seinen König erwehren. Kleine Fehler sind da entscheidend und man befürchtete (zumindest die Bünder – die Liemer hofften) sogar ein 4,5:3,5 für Lieme.
Ilija mit Schwarz am Zug, hatte folgende Stellung zu berechnen:

Der Computer zeigt 0,00 an, aber man muss natürlich die richtigen Züge finden.
Das tat Ilija hervorragend:
66. … Td3+
67. Ke2 Ke4
68. Tc5 Txd6
69. Txb5 Kxf4
Remis
Sehr gut gerechnet.
Das Mannschaftsremis war schonmal sicher und Thomas hatte mit Weiß eine verteidigungsfähige Stellung erreicht (nachdem es schon zwischendurch gar nicht gut aussah, mit knapper Zeit waren die richtigen Züge für Schwarz zu unserem Glück auch nicht einfach zu finden) und Schwarz musste auf Sieg spielen.
50. Zug, Thomas mit Weiß und Schwarz am Zug und der Liemer hatte mit nur ca. einer Minute auf der Uhr eine Idee:

50. … Dxg3+
51. fxg3 f2+
52. Kf1 Sg3+
Eigentlich eine tolle Kombination, jedoch übersah er, dass Thomas mit Dxg3 den Springer schlagen kann.
Nach fünf Stunden Spielzeit und wenig Zeit kann das mal passieren, für uns war das natürlich gut.
Damit konnten wir einen knappen 5:3-Auswärtssieg feiern, nach der Auftaktniederlage gegen Letmathe zwei wichtige Mannschaftspunkte.
Am 09.11. geht es weiter mit einem Heimspiel gegen die zweite Mannschaft vom Klub Kölner.